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Energiegemeinde Sand in Taufers

Was macht Sand in Taufers zur Vorzeigegemeinde in Sachen Energie?

Bei einer Gesamtproduktionsmenge von Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien von rund 109 Mio. kWh pro Jahr (dies entspricht dem Verbrauch von rund 30.000 Familien),
liegt der Verbrauch in den Bereichen Strom, Wärme und Mobilität bei 81 Mio. kWh. Die Gemeinde Sand in Taufers produziert demnach viel mehr erneuerbare Energie als ihre Bevölkerung insgesamt verbraucht – das gelingt europaweit nur sehr wenigen Gemeinden.

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Neben einer starken Produktion von erneuerbarer Energie, die sich mit dem E-Werk Tobl vor allem auf die Stromproduktion durch Wasserkraft konzentriert, setzt die Gemeinde seit mehreren Jahren auf ein konsequentes Energiemanagement für Einsparungen im Energieverbrauch. Gezielte Optimierungsmaßnahmen in den gemeindeeigenen Strukturen haben Energieeinsparungen von 30 Prozent im Jahr möglich gemacht, und dies bei gleichbleibender Versorgungsqualität. Zudem hat die Gemeinde den Klimahausstandard „A“ für alle neu zu errichtenden öffentlichen Gebäude ebenso verpflichtend eingeführt, wie den Klimahausstandard „B“ für Sanierungen von öffentlichen Strukturen.

 

Innovative Projekte – „50-Häuser-Programm“

Im Rahmen des EU-Förderprogramms Interreg IV hat die Gemeindeverwaltung eine besonders innovative Aktion gestartet, das so genannte „50-Häuser-Programm“: Private Bauherren erhielten professionelle Beratung zur bestmöglichen Umsetzung ihres Sanierungsvorhabens. Auch der österreichische Projektpartner hatte dieselbe Aktion erfolgreich umgesetzt. Dabei macht gerade der Erfahrungsaustausch mit starken Akteuren aus anderen Regionen den besonderen Wert des EU-Förderprojektes aus. Die Maßnahme hat in beiden Projektregionen zur Sensibilisierung beigetragen: Durch die tatsächlich realisierten Sanierungsvorhaben konnte auch die regionale Wertschöpfung gesteigert werden.

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Sensibilisieren und Aufklärung

Im Herbst 2014 lief im Rahmen des Interreg Förderprojektes eine Veranstaltungsreihe zum Thema „Energieeffizientes Bauen und Wohnen“. An mehreren Vortragsabenden wurden unterschiedliche Zielgruppen wie Handwerker, Touristiker oder private Bauherren über innovative Baulösungen und effiziente Sanierungsmaßnahmen informiert und beraten. Auch die jungen Bürger in der Gemeinde Sand in Taufers wurden spielerisch an das Zukunftsthema „Energie“ herangeführt. Im Rahmen des Energietages setzten sich die Mittelschüler mit spannenden Energieexperimenten auseinander und machten sich im innovativen Wasserstoff-Bus auf den Weg zur Besichtigung der Energiestationen im Gemeindegebiet. Christian Dapunt, Direktor des Schulsprengels Sand in Taufers, zeigte sich begeistert von dem Thema und den Möglichkeiten für Schüler und Lehrpersonal im Rahmen dieses Projektes. Den abschließenden Höhepunkt stellte der grenzüberschreitende Energietag dar, der am 27. September 2014 in Sand in Taufers stattfand.

 

Energietourismus als Nischenmarkt

Auch im Tourismus gewinnen die Themen wie Nachhaltigkeit und effizienter Energieeinsatz immer mehr an Bedeutung. „Die Sensibilität der Gäste steigt, wenn es um Klimaschutz und den Umgang mit natürlichen Ressourcen geht“, bestätigt Katharina Willeit, Direktorin des Tourismusvereins Sand in Taufers. Darin liegt viel Potential für die Zukunft und der Tourismusverein will aktiv touristische Pakete anbieten, welche spezielle Gästegruppen – darunter insbesondere Familien – ansprechen. Zudem: Interessierte Fachleute erfahren im Rahmen der so genannten „enertouren“, welche die Gemeindeverwaltung zusammen mit dem TIS innovation park anbietet, viel Wissenswertes über das Energiekonzept der Gemeinde. Die enertouren sind ein wahrer Renner: Rund 700 Besucher aus aller Welt interessierten sich bisher für diese Fachexkursionen in der Energiegemeinde Sand in Taufers (Stand September 2015).

 

Vorreiter-Gemeinde bleiben – Zertifizierung zur ersten „KlimaGemeinde“

Nachdem das Ziel der CO2-neutralen Gemeinde nun nachweislich erreicht werden konnte, fehlt es nicht an Ideen und Visionen für die Zukunft. Die Zertifizierung als KlimaLand-Gemeinde 2050 ist der Höhepunkt dieser stetigen Entwicklungsarbeit. Großes Potential liegt noch im Ausbau des alternativen Mobilitätsangebotes – Sand in Taufers ist auf einem guten Weg.